Haydens „Schöpfung“
Ein Lob der Schöpfung
5. Juni 2022
Foto Matthias Ahlke
Das diesjährige Eröffnungskonzert der Musica Sacra mit Joseph Haydns genial progressivem Oratorium »Die Schöpfung« mit seinem Loblied auf die Erschaffung unserer Erde könnte besser nicht als Weckruf in diese Zeit des allseits bedrückendem Szenario des Klimawandels passen. Denn kaum ein anderes Werk drückt so aufrichtig freudestrahlend, so detailversessen die Dankbarkeit über den intakten Naturraum des Menschen aus.
Zugleich zeigt kaum ein anderes Werk, wie sich die Zeiten in über 200 Jahren gewandelt haben. Denn die Schöpfung Gottes ist hier (noch) Ausdruck zu ungehemmter, der Schönheit der Natur zugewandter Lebensfreude
Als Meister der historischen Aufführungspraxis weiß Dirigent Golo Berg diese mit dem Konzertchor Münster, dem Philharmonischen Chor, den Solisten Gregor Dalal, Marielle Murphy und Youn-Seong Shim sowie dem Sinfonieorchester Münster in größte Musizierlust umzusetzen um so Joseph Haydns »Schöpfung« im St.-Paulus-Dom zu Münster zum Leuchten zu bringen.
Durch die vom Dirigenten gewählten teilweise recht zügigen Tempi in den großen Chorpartien versprüht das Oratorium über die in der Bibel erzählte Erschaffung der Welt eine ungebrochen jugendliche Frische. Das spürte auch das Publikum im dicht besetzten Kirchenraum. Haydens liedhaften Arien und klanggewaltigen Chöre gingen unter die Haut,- begeisterte Ovationen des Publikums im Anschluss an das Konzert lohnten den Einsatz aller Mitwirkenden.