Arvo Pärt „Te Deum“

27.05.2023

Arvo Pärt „Te Deum“

Mit großer Freude nimmt der Konzertchor Münster die Einladung an, gemeinsam mit dem Opernchor des Theaters Münster und dem Sinfonieorchester Münster unter der Leitung von GMD Golo Berg das „Te Deum“ von Arvo Pärt in der Mutterhauskirche aufzuführen.

Dies ist die zweite intensive musikalische Auseinandersetzung mit dem estnischen Komponisten Arvo Pärt nach dem „Credo“, das der Konzertchor im November 2022 zur Aufführung brachte.
Im Gegensatz zum „Credo“ aus seiner Schaffensperiode der 60er Jahre zeigt sich im „Te Deum“ der neue Kompositionsstil Arvo Pärts. Er ist geprägt von großer Einfachheit, die er in eine kontemplative und mystische Tonsprache, das glockenähnliche „Tintinnabuli“, (Dreiklang) umsetzt.

Pärt zerlegt hier regelrecht die auf die Gregorianik fußende Monophonie, stürzt sie ins Chaos um sie dann auf neue Weise wieder zusammenzusetzen, zu glätten. Er selbst schreibt dazu: „Je mehr wir ins Chaos geworfen werden, desto mehr müssen wir an der Ordnung festhalten. (…) Je größer dieser Teil von Ordnung und je weiter dieser Flügelschlag, desto mächtiger ist auch die Wirkung eines Kunstwerks.“ In diesem Verständnis von „weniger ist oft mehr“ entwickelt das Te Deum seine große geistige Kraft, eine still leuchtende Gewissheit der gegenseitigen Verbundenheit, wie sie auch der Konzertchor im Laufe der Proben verinnerlicht.

Der Opernchor, aufgeteilt in Männer- und Frauenchor und der gemischte Konzertchor erarbeiten nach intensiver Vorbereitung in nur vier gemeinsamen Proben die chormusikalischen Anforderungen Pärts. Sie beruht auf dem archaischen Wechselgesang von monophonen (Opernchöre) und polyphonen (Konzertchor) Teilen der Komposition. Die drei Chöre sind im Konzert an drei Positionen auf der Empore in der Kirche verteilt. Links vorne der Frauenchor, gegenüber der Männerchor und hinten auf der Orgelempore direkt gegenüber dem Orchester der Konzertchor. Der hierbei entstehende Surround-Sound verspricht ein besonders eindrucksvolles und tiefgehendes Klangerlebnis.

Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle dem GMD Golo Berg, der uns die Möglichkeit gibt, an dieser beeindruckenden Aufführung teilzunehmen, sowie Marion Wood, künstlerische Leiterin des Konzertchors und Gregor Tremmel, Operndirektor, die die Sängerinnen und Sänger mit viel menschlichem Einfühlungsvermögen und großer fachlicher wie künstlerischer Expertise zum Ziel führen.