Friedenskonzert „Da Pacem“

20.11.2022

Da Pacem

Die Bitte um Frieden durchzieht viele Werke der Chorliteratur. Sie beherrscht auch unsere Gegenwart, die vom Krieg in der Ukraine überschattet wird.
„Da Pacem“ hat der Konzertchor deshalb sein Programm überschrieben – und möchte das Publikum durch drei eindrucksvolle, selten zu hörende Werke des 20. Jahrhunderts von Maurice Duruflé, Arvo Pärt und Peteris Vasks führen, die Trost, Versöhnung und nicht zuletzt die Liebe in einer nicht mehr feindlichen Welt beschwören.

So beginnt dieser Abend kontemplativ, meditativ mit dem Requiem von Duruflé. Duruflé ließ sich inspirieren von spätromantischen und impressionistischen Vorstellungen basierend auf dem Gregorianischen Choral, um so seinen tiefen Glauben zum Ausdruck zu bringen. Er lässt sein Requiem in Zuversicht und Hoffnung auf die Auferstehung im Paradies verklingen.

Den Mittelteil des Konzerts bestimmt Arvo Pärts „Credo“. Es ist eines seiner wichtigsten und dramatischsten Collagestücke in seiner Schaffensperiode der sechziger Jahre. Repetitive Prozesse wechseln sich mit angespannten Zonen der Stille, ein wirkmächtiges Gegenmittel zur „Zahn um Zahn“-Mentalität der aggressiven Welt des alten Testaments. Pärts Musikstück stellt imposant das Ringen dar, musikalisch den Übergang in eine andere Welt zu finden. Sinnbildlich wird dies in der Versöhnung von tonaler und zwölftöniger Konstellation über alle Grenzen hinweg dargestellt.

Zum Ausklang des Abends wird die Friedensfürbitte „Dona nobis pacem“ für gemischten Chor und Streichorchester erklingen. Der protestantische Pfarrerssohn Peteris Vasks komponierte sie unter dem Eindruck des Todes seines Vaters. Mit tonalen Mitteln inszeniert er das Zusammenspiel von Singstimmen und Streichern immer wieder neu. Durch seine fließende, sich ständig wandelnde Musik schafft er ein Abbild jenes Zustandes, den wir Paradies oder Elysium nennen. Es ist eine Musik der Entrückung, der Liebe in einer anderen, nicht mehr feindlichen Welt. Sie spricht nicht von einem Ende.